Samstag, 17. Februar 2018



Zurück in der Heimat (und auch schon in Spanien) stellte sich für mich die Frage, wie es danach weitergehen sollte. Ich hatte mir 1 Jahr Auszeit vom Job genommen (mit dem Ziel zu reisen und unter der Sonne Europas zu klettern), in Form von einem halben Jahr sabbatical und den Rest unbezahlten Urlaub. Das Sabbat-Halbjahr war nun vorbei und damit auch der Geldfluss. Der Plan war, ab April einen alternativen Job zu haben, um Geld zu verdienen. Auch wollte ich überprüfen, ob ich in der Branche, in der ich 23 Jahre gearbeitet hatte, noch weitermachen wollte. Viele Punkte, die ich in meinem Leben zu ordnen plante. Also ein Onlineprofil erstellt und in verschiedene Richtungen beworben....aber....nichts passierte. Der April verstrich und ein guter Freund schickte mir eine Annonce über ein Stellenangebot in meiner Nähe, mit dem Kommentar:“Das wäre doch was für dich.“ Ich wollte noch etwas abwarten und da sprang mir noch die Möglichkeit nach Barcelona zu fliegen in den Weg (und da ich mit dem Wohnmobil da schon nicht hin kam, halt eben mit dem Flugzeug;-) Und was soll ich sagen.... Barcelona ist eine Reise wert... oder auch zwei oder auch drei (so oft war ich inzwischen dort).

Es war Ende April und ohne Auto, legt man ganz schön Fußkilometer zurück. Im Gegenzug futtert man sich die Kalorien schnell wieder in den vielen leckeren Tapasbars und Chiringuitos an....😝



Wir sind dann nach Barceloneta an den Strand und NATÜRLICH mit einem Strandtuch zurückgekommen. Die afrikanischen und indischen Verkäufer dort, haben ganz schön Talent, einem etwas
„schmackhaft“ zu machen – aber ...ist ja eine schöne Erinnerung an Barcelona.

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Symbol alter Fischbuden






Weiter ging es zum Parc Güell – leider ohne Eintrittskarten (vor Ort sind auch keine erhältlich!) - aber auch von außen und dem frei zugänglichem Teil ist er sehr schön anzusehen. Ursprünglich war dieser als Villenviertel im Grünen mit Blick auf die Stadt geplant – in Auftrag vom Unternehmer Eusebi Güell – doch weil sich die Grundstücke nicht verkauften, entstand stattdessen durch Gaudis Hand ein verspielter Garten, eine fröhliche Synthese aus Natur und Kunst. Er hat sehr viel mit Mosaik gearbeitet, so unter anderem auch die bekannte 150 m lange geschwungene Schlangenbank – der wohl größte Balkon Europas.



Tibidabo durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Berg erhebt sich 512m über dem Meeresspiegel und auf ihm wacht die riesige Christusfigur mit ihren ausgebreiteten Armen auf der Kirche El Sagrat Cor über die Stadt. Was viele nicht wissen: die letzten Meter des Turmes im oberen der Kirche, führt ein Aufzug hinauf und noch ein paar Treppen – dann ist man tatsächlich GANZ OBEN und hat einen famosen Blick über die ganze Stadt und ins Hinterland.



Bildergebnis für tibidabo barcelona jesusfigur

Sagrada Familia bei Nacht ist auch ein sehr beeindruckender Anblick. Die beleuchteten Türme, welche in den Himmel ragen und Gaudis verspielter Stil, der die Natur als Vorbild seiner Werke nahm. Außerdem von Baukränen umringt, die für den fortwährenden Bau stehen – 2026 soll alles zu Antoni Gaudís 100. Todestag fertig sein....

Bildergebnis für sagrada familia bei nacht
Casa Milà, Gaudís Meisterwerk, entführt einen in eine ganz andere Welt. Ihre unregelmäßige Fassade hat ihr den Namen La Pedrera, der Steinbruch, eingebracht und auch im Inneren gibt es keine Kanten und Ecken oder rechte Winkel. Alles ist geschwungen und rund. Es gibt Gaudís Wohnung zu besichtigen, in welcher die Möbel und Dekorationen noch original erhalten sind.

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Die Boqueria (Markthalle aus dem Jahr 1840) an der Rambla de Sant Josep hält tausenderlei Köstlichkeiten der Region für den Besucher bereit..Viele fremde Gerüche und ein buntes Treiben regen zum ausprobieren, einkaufen, verweilen und leider auch lecker essen an;-)

Bildergebnis für boqueria barcelonaBildergebnis für boqueria barcelona

Gewohnt hatten wir neben dem Hostpital de Sant Pau, dem schönsten Krankenhaus Barcelonas, welches eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Modernisme ist. Inzwischen ist es ein Museum und man kann bestaunen, welcher Gedanke die damaligen Architekten beim Bau geleitet hat: Die schöne,angenehme Umgebung soll die Genesung des Patienten beschleunigen...



Das Konzert des OBC (Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya) am Strand beim Hotel W zauberte zudem eine besondere Stimmung. Dieses findet 1x im Jahr für seine Einwohner, aber auch Touristen, kostenfrei statt. Also Strandtuch ausgepackt, mit Leckereien bewaffnet sich darauf gemütlich gemacht und den Flair, die Musik und die aufkommende Dämmerung bis zur Nacht genossen.




Tja.., wie gesagt... Barcelona ist immer eine Reise wert und danach kam auch das mit dem Job einfach auf mich zu;-))))



Dienstag, 9. Januar 2018




Marbella empfing uns mit 15 Grad und Sonnenschein – ein Traum, im Gegensatz zu unserem „Gefrierschrank“ davor:-)


Die langen Klamotten waren schnell ausgezogen und wir steuerten ein Straßencafe an, um das erste Käffchen in der Sonne zu genießen. Und danach (zur Feier des Tages) einen Aperol Spritz – leecckkeerrr....






Dann war Lenny an der Reihe. Spiel und Spaß am Strand und da wir leider ein Spielzeug für ihn vergessen hatten, musste eben eine leere Plastikflasche herhalten.



Irgendwann haben wir uns von der Strandidylle verabschiedet und sind ins Landesinnere gefahren – Richtung El Chorro – eines der größten Klettergebiete Europas, bestehend aus gigantischen Kalksteinwänden.
Bildergebnis für el chorro kletterfelsen


Dort hatte ich eine Stelle im Housekeeping für Februar und März in der Climbing Lodge bekommen.

                                                                            Mandelblüte

Und Alex durfte als mein Gast mit, bis ihr Urlaub zu Ende war.
Bildergebnis für aloraDie Landschaft veränderte sich, wurde gebirgiger und schließlich sahen wir die weißen Häuser Aloras auf den Bergkuppen.



In der Climbing Lodge angekommen, bezogen wir gleich unser Mobilhome und bald darauf ging die Türe wieder auf und Maike, die zweite Housekeeperin, traf ein. So war die Mädelsclique komplett. Wir hatten noch ein paar Tage, bis die Arbeit losging und so vertrauten wir uns mit den Felsen der Umgebung und die sind echt toll.


El Chorro ist auch bekannt für seinen Caminito del Rey, einem Klettersteig, welcher jahrelang als der gefährlichste der Welt galt. Doch leider wurde er 2015 saniert und wird seitdem als Wanderweg eingestuft. Die Aussicht ist allerdings noch die gleiche und die ist gigantisch....

Bildergebnis für caminito del reyBildergebnis für caminito del rey
                             Früher.....                                                   Heute.....

Unser Job ging dann auch los und der beinhaltete: Frühstück für die Gäste richten und wieder abräumen, einkaufen, Pool sauber halten, Müll wegbringen und ganz viel klettern;-) und so war es auch. Mit ganz tollen Chefs, schönem Wetter und netten Gästen, machte die Arbeit echt Spaß....







Zwei Höhepunkte waren für mich, dass mich meine Kletterfreunde besuchten

und wir eine Kletterroute mit einbohren durften. War echt spannend und interessant, was es braucht, bis eine neue Route entstanden ist.









Und auch Lenny hatte seinen Spaß: er war immer beim klettern dabei, Maike ging oft mit ihm joggen und Streicheleinheiten gab es natürlich noch und nöcher;-)


 



















Irgendwann ging es aber dem Ende zu und unsere Nachfolger trafen so langsam ein, so dass wir Anfang April wieder in die Heimat zurückflogen....

Sonntag, 24. Dezember 2017

Es war einmal.....

...ein Blog, der nicht vergessen wurde, aber zu viele Dinge passiert sind, um daran weiter zu schreiben. Dinge wie: Festplatte am Notebook kaputt gegangen, gearbeitet;-), gereist, Lebensumstrukturierung,...
Und nun erwecke ich ihn (mit neuem Notebook) aus dem Dornröschenschlaf und mache nach Frankreich und Italien weiter mit meiner Reise Richtung Spanien....

Wieder einmal habe ich eine weibliche Bekanntschaft über „Join my trip“ gefunden – Alex. Nach einigen Telefonaten des Kennenlernens (da sie aus unserer Hauptstadt ist) und herausfinden der Klettergewohnheiten, verabredeten wir uns in Madrid auf dem Flughafen, um weiter nach Grazalema zu fahren. Ich weiß, da gibt es nähere Flughäfen, aber findet mal einen Flug ab Stuttgart MIT HUND!!!! Und meine Freundin arbeitet im Reisebüro!!! Alles nicht so einfach mit einem Flughund..... ABER, letztendlich hieß die Lösung Madrid und unsere Flüge lagen auch nur 2 Stunden auseinander - zum Glück. Alex war also zuerst da (mit Hundefutter für Lenny im Gepäck) und lotste mich mich per Handy durch die Massen von Menschen unbekannterweise zu sich. Aber durch meinen weißen Wuschel fiel das Finden dann nicht schwer.

Weiter ging es zur Autovermietungsstation, wo wir Lenny um die Ecke parkten, da wir nicht wussten, wie die Vermietung auf die Hundehaare reagiert. Zugewiesen wurde uns ein Fiat Panda – ohhhhhh.......ich sah Alex die Skepsis schon an;-) : 2 Große Taschen mit je 23 Kilo, 2x Handgepäck, 1 Hundebox, 2 Frauen und ein Schäferhund – ABER........... hat alles reingepasst;-))).

Los ging die Fahrt ins 600 km entfernte Grazalema, eines der „weißen Dörfer“ Andalusiens.




Eine bemerkenswerte Besonderheit ist das Klima des Ortes - Grazalema ist der regenreichste Ort Spaniens!!! Warum verriet uns Google das erst, als wir dort waren?!?!? 7 Stunden Fahrt später und nach ein bisschen Irrfahrt durchs Dorf, fanden wir unsere Unterkunft und wurden von 3 ebenfalls Airbnb-Gäste empfangen. Die Jungs hatten den Kamin schon an und wir wunderten uns noch, dass das Sofa seehhhrrr dicht davor stand. Tja, bald wussten wir auch warum: der Kamin trägt die Wärme sofort nach oben – also zum Kamin raus und es gibt keine Möglichkeit, die Bude warm zu kriegen.

Deshalb schnappten wir uns am nächsten Tag den einzigen Radiator in der Wohnung und stellten ihn in unser Zimmer. Ich kann euch sagen, was war ich froh über mein kleines Heizkissen fürs Bett. Nutella bekam man nur aus dem Glas, wenn es AN der Heizung stand!!!
Also schnell raus aus der Wohnung, denn draußen war es tatsächlich wärmer als drinnen (das bemerkte ich beim Gassi gehen;-) und da die Wohnung auch über keine Kaffeemaschine verfügte, zog uns der Kaffee in das örtliche Bistro.

Danach hatten wir die Erkundung unserer Umgebung vorgesehen und das bedeutete eine Wanderung um den Berg Penon Grande.

Vorbei an völlig entzückten Spanier, die die Straßen und Parkplätze verstopften, da es seit langem mal wieder Schnee gab. Na toll...., gerade als wir da waren!!!

Aber sehr weit aus dem Ort gehen sie nicht, deshalb hatten wir bald wieder unsere Ruhe und dafür grandiose Landschaft (und Schnee) um uns herum. Und Lenny hatte auch seinen Spaß...



Die nächsten Tage standen dann die nahen Kletterfelsen auf dem Programm, wobei wir dazulernen durften, immer die in der Sonne liegenden zu wählen, da uns ansonsten die Finger beim klettern und sichern einfroren – und das ist kein Spaß. So waren wir in Benaocaz im Klettergebiet La Veredilla, wo wir zum Abschluss ein Radler in der Abendsonne genehmigten;-),....




sind einer Regenfront nach Tarifa ausgewichen (von dort aus konnten wir bis nach Afrika sehen),


mit dem besonderen Mosaikfelsen....


und waren in der Eselstadt Mijas, wo die Felsen z. T. im Ort liegen...





So ging unsere Zeit in Grazalema langsam zu Ende (wir haben das Beste daraus gemacht und trotzdem unseren Spaß gehabt😎😎😎)





und der Aufbruch Richtung El Chorro stand an. Was freuten wir uns, der Kälte des Gebirges zu entkommen und steuerten zuerst die warme Küste an – Marbella...