Sonntag, 16. Oktober 2016

Salzsee Etang de Berre (Teil 3) und Orgon


Und nun war ich das erste Mal allein auf meiner Reise und der Tagesablauf wurde ein ganz anderer. Der Vesna-Service morgens die erste Runde Gassi zu gehen fiel weg und Frühstück für sich alleine zu richten macht auch keinen richtigen Spaß. Also Kaffee und Croissant geschnappt und mit Lenny an den Strand.

Und Lex tauchte zur Abwechslung mal nicht auf. Danach machten wir uns auf den Weg, nochmals nach Lennys Ball zu schauen – die Hoffnung stirbt ja bekanntlichzuletzt – der Seetang war komplett weg und natürlich auch der Ball…
Ich habe den Sonnentag noch etwas am Pool genossen und bin auch kurz rein, aber die Betonung liegt auf kurz, denn es war eiskalt das Wasser, brrr…









Oh, den huebschen „Kleine Prinz“-WohnLKW auf dem Campingplatz will ich euch auch nicht vorenthalten…


Zwischendurch habe ich mal einen Versuch auf Facebook gestartet, jemanden zum Klettern zu finden – hab aber nicht bedacht, dass PN’s von „Fremden“ nicht angezeigt werden. Abends um 22 Uhr fiel mir das dann ein und siehe da… der Stefan hat sich aus der Tarnschlucht gemeldet und wir haben uns für den nächsten Tag in Orgon verabredet – Laut Mistral-Führer soll es einen Brunnen im Ort geben – also Treffpunkt dort. Nun war es ja schon recht spät und wenn ich am nächsten Tag um 9 Uhr los wollte, musste noch einiges erledigt und im Womo gesichert  werden. Also hab ich bis 1 Uhr noch rumgewerkelt, um morgens pünktlich loszukommen, was auch geklappt hat. Und ich entschuldige mich hiermit bei den gefühlten 100 Schnecken, welche ich beim zusammenräumen auf der Wiese rings um mein Womo zertreten habe – wo sind die alle tagsüber??????
Ich war also pünktlich um 10 Uhr in Orgon und hielt nach dem Brunnen Ausschau (den ich übrigens bis heute nicht entdeckt hab). Als ich schon fast durch den Ort war, fuhr ich rechts an eine Tankstelle und wollte Stefan anrufen – stieg aus und zauber, zauber… da stand er auch schon vor mir. Er hätte ein Womo gesehen mit Aufklebern – das hätte ja nur ich sein können, hihi. Wir verabredeten, uns auf dem örtlichen Campingplatz einzuquartieren  und geschickter Weise wird dieser eingesäumt von den Kletterfelsen – perfekt… Autos abgestellt, Kleinigkeit gegessen, Klettersachen gepackt und los…


Zum warmmachen gleich mal eine 6a, uiuiuih. Ich kletterte los und merkte schon, die Schwierigkeit liegt am Einstieg. Ich hatte schon die erste Expresse geklippt, da ließen meine Finger einfach los und ich stand wieder am Boden. Dabei muss meine rechte Ferse mehr auf den Fels aufgeprallt sein als der Rest, denn abends wollte sie den Boden nicht mehr berühren. Aber der Indianer kennt keinen Schmerz und deshalb wurde weitergeklettert. Der Einstieg der zweiten Route (6a) war auch nicht besser – oben raus wurde es dann immer leichter. Danach eine 6a+ und die 6b machte ich doch mal besser im Nachstieg. Alles in allem sind die Routen recht abgespeckt und daher echt schwer.



Am nächsten Tag schafften wir nur 2 Routen (ich nur Nachstieg: 6a+ und 6b), dann fing es an zu regnen und das letzte Drittel wurde noch glitschiger für mich.


So setzten wir uns ins Auto und gingen schoppen – zum Decathlon (Bälle für Lenny), Baumarkt (hatten kein Butyl) und supermarché (da gab‘s leckere Garnelen, die auch schwupps in unseren Einkaufswagen hüpften und den Abend nicht überstandenJ Ich glaube, 4-5 Knoblauchzehen waren da Auch reingearbeitet worden)




Ach ja nicht zu vergessen – wir haben wieder Verluste zu vermelden: nachts wurde Lennys frisch aufgemachtes Nassfutter gekidnappt. Wer eine fette Katze (es waren immerhin 1200 gr.) im Bereich Orgon sieht, weiß, wer der Übeltäter war, miau… Also auf Lennys Futter haben es irgendwie alle abgesehen – nur Lenny nicht, lach…


Jeden Tag nahmen wir uns einen anderen Klettersektor vor und so standen wir am 3. Klettertag wieder vor neuen Herausforderungen, diesmal mit der Sonne im Gepäck. Ich stieg zwei 5+ vor und bei den Hakenabständen konnte einem schon schwindelig werden. So machte ich die 6a+ im Nachstieg. Und Lenny ist so ein Goldschatz – ist immer brav dabei  und passt sich den Gegebenheiten an..





Letzter Tag mit Stefan sollte am Canal geklettert werden. Die Orientierung ist nicht leicht, da die Routennamen inzwischen verschwunden sind. Also am Gestein orientieren. Und mein Respekt am Einstieg der 6a!!! Im Nachstieg hab ich das nicht gepackt… Und wenn einem immer wieder der Fuß wegrutscht, dann hat man kein Vertrauen in die Tritte… Deshalb machte ich die 6a+ nochmal im Nachstieg und schloss das klettern mit Stefan mit einer 5+ ab. Hat Spaß gemacht, mit dir zu klettern Stefan – ist auch immer mal wieder gut, jemanden dabeizuhaben der einem schwerere Routen einhängen kann.


Stefan fuhr von dannen und Lenny und ich schlenderten zurück zum Campingplatz. Später hörte ich es am Swimmingpool platschen – dass konnten nur die zwei Schweizer Buben sein, die als einzigen bei den Temperaturen badeten. Wir hatten uns am ersten Tag schon einmal am Pool getroffen, als ich auch rein und SOFORT wieder raus bin. War glaub noch kälter, als der am Salzsee. Kam dann mit deren Vater ins Gespräch und ihm war auch sein Kletterpartner abhandengekommen und so verabredeten wir uns für den nächsten Tag und den Tag darauf auch nochmal. Geklettert wurde im 5. Grad, was mir nach den 4 Tagen davor vollkommen reichte. Das Wetter meinte es auch gut mit uns und so hatte ich 6 Klettertage zusammen – sehr schön… abends gingen wir noch in einen Truck-Stopp zum Burger essen, dann gings auch für die drei Schweizer Jungs zurück nach Hause (ich bekam ihre restlichen Vorräte;-) und hier hielt der Mistral Einzug. Nein, das ist kein neuer Kletterer für mich, sondern ein durch das Rhone-Tal kommender Fallwind, dessen starke Böen Spitzengeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern erreichen können.



Soviel waren es zum Glück nicht, aber durchgeblasen wurden wir schon ordentlich und die Temperaturen sanken auch ganz schön. Anlass für mich, endlich das Womo mit Teppich auszulegen.


Die nächsten Tage wurde es wieder wärmer, dafür gab es zwei Tage Regen. Da konnte ich in aller Ruhe Wäsche waschen, Kleider neu einsortieren, immer noch das Wohnmobil einrichten (das muss ich ja nicht an Sonnentagen machen;-) Blog schreiben, die Sehenswürdigkeiten und den Ort zu erkunden,





auch mal NIX tun, lesen und natürlich den Hund bespaßen.




Danach für dreckige Wautzis eine super Idee auf dem Campingplatz... eine Hundedusche (Bild wird nachgereicht)


Und hier noch ein paar Abendstimmungen:





Und vorgestern Abend kam ein Hauch Sommer zurück – die Grillen zirpten wieder…



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